Radio, Online Audio, Podcast, In-Game Advertising, Metaverse – kaum eine Gattung bietet aktuell eine solche Vielfalt. Wir haben unseren lieben Klaas gefragt mit welchen Entwicklungen wir 2023 rechnen können...
Der Hype (?) um Podcast
Liest man Artikel hier auf LinkedIn oder in der Fachpresse sind Podcasts für einige nach wie vor der absolute Hype, für andere Fachleute bereits dem Untergang geweiht. Ein Hype ist Podcast schon lange nicht mehr und die nach wie vor leicht wachsenden Nutzer:innenzahlen sprechen eigentlich eine eindeutige Sprache. Podcasts haben ihren festen Platz in der Audiolandschaft und der täglichen Mediennutzung der Hörer:innen gefunden. Wer selber aktiv Podcasts hört, wird allerdings eine Veränderung wahrgenommen haben: Vom Host eingesprochene Werbeformate werden von Producerreads (also von neutralen Sprecher:innen gesprochenen Ads) abgelöst, und auch die Anzahl klassischer Audio Ads nimmt mehr und mehr zu. Dabei werden vor allem native Werbeformen von den Hörer:innen akzeptiert, sind gelernt und erzielen eine hohe Werbewirkung.
Hier bleibt es daher abzuwarten, wie sich zusätzliche Werbeeinspielungen auswirken und ob alle Vermarkter den Spagat zwischen weiterer (notwendiger) Monetarisierung und Usability schaffen.
Große erfolgreiche Podcasts sind inzwischen weit mehr als „nur“ das – ob Live-Event, Bücher oder Gesellschaftsspiele, erfolgreichen Podcaster:innen gelingt die Weiterentwicklung ihrer Podcasts zu einer eigenen Brand. Somit ist es nicht verwunderlich, dass Podcasts die Vermarkter wechseln, in eine zusätzliche 2. und 3. Vermarktung gehen oder gänzlich werbefrei werden und hinter einer Paywall verschwinden. Dieser Trend wird sich auch 2023 weiter fortsetzen.
75% Tagesreichweite und 4 Stunden Verweildauer für Radio
Auch wenn das Format Podcast aktuell das präsenteste auditive Thema ist, gibt es auch abseits davon Interessantes: Am 29.03. erscheint die neue ma Audio – es werden also aktuelle Reichweiten für Radio- und Online Audio-Angebote veröffentlicht.
Der Trend der leicht rückläufigen Reichweiten für klassische Radio-Angebote wird sich zwar fortsetzen, dennoch erzielt Radio nach wie vor extrem hohe Reichweiten: ca. 75% Tagesreichweite, über 4 Stunden Verweildauer und eine sehr ausgeprägte Senderbindung sprechen für sich. Radio bleibt das auditive Massenmedium und wird die Pole Position noch lange innehalten. Eine spannende Entwicklung ist allerdings der stete Zuwachs an DAB+-Angeboten. Allerdings treffen diese auf bereits etablierte Sender, wodurch auch hier der Konkurrenzkampf um die Hörer:innen steigt.
Über First Mover und Safe Havens
Online Audio (von Online Only-Streams über Simulcasts bis hin zu Site Chanels) hat sich bereits fest in den Mediaplänen integriert. Vielfältige Targetingmöglichkeiten, verschiedenste Touchpoints und die effiziente Abwicklung sprechen für sich.
In-Game Audio steht, was die Vermarktung in Deutschland angeht, hingegen noch ganz am Anfang. Hohe Reichweiten sind zwar bereits vorhanden, Werbung ist von Casual Gamern prinzipiell akzeptiert und Audio kommt in mobile Games unauffällig und wenig störend daher – dennoch wurden bisher erst wenige Kampagnen umgesetzt.
Viele Werbetreibende setzen in der aktuellen wirtschaftlichen Situation lieber auf Bekanntes und sind nicht so experimentierfreudig. Werbekund:innen, die hier mutig und offen agieren, können sich jetzt früh als First Mover platzieren und diesen Bereich für sich claimen.
Und da aktuell niemand an dem Thema vorbei kommt zum Abschluss: „Chat GPT, bitte sage mir in 3 Sätzen, warum Audio in keinem Mediaplan fehlen darf.“
„Audio ist ein wichtiger Bestandteil im Medienmix, da es eine Vielzahl von Möglichkeiten bietet, um eine emotionale Verbindung zu Hörern herzustellen. Es bietet Flexibilität, da es auf einer Vielzahl von Geräten und Plattformen gehört werden kann, und ermöglicht es Unternehmen, ihre Marke durch Audio-Branding zu präsentieren. Audio ist somit ein unverzichtbarer Bestandteil des Mediaplans, um ein breites Publikum zu erreichen und zu begeistern."
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